CI ReHabilitation: Neues Hören ist ein langer Prozess

Die Technologie ist das eine – der Weg zum Hören mit Cochlear Implant das andere. Die ReHabilitation führt über drei Stufen:

  • Prä-OP: Die Untersuchungen vor der Operation
  • OP: Die Operation zum Einsetzen des Implantats
  • Post-OP: Die ReHabilitation und Betreuung nach der Operation. Sie verläuft unterschiedlich bei Kindern und Erwachsenen.

Jaqueline v.d. Gathen wurde in 36 Monaten erfolgreich rehabilitiert.

Prä-OP

Vor der Operation klären wir, ob ein Cochlear Implant notwendig bzw. möglich ist. So wird z. B., wenn vorhanden, ein Hörsystem (Hörgerät) auf seine Funktion überprüft. Dann ermitteln wir die Hör- und Sprachfähigkeit sowie die Kommunikationsmöglichkeiten. Die medizinischen Voruntersuchungen werden in der HNO Uniklinik Essen durchgeführt, z. B. ob der Hörnerv intakt ist, keine Innenohranomalien vorliegen (Computertomogramm, Elektrocochleographie usw.). Außerdem erfolgt eine eingehende Beratung und Aufklärung u. a. über die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen der Technologie, sowie über den zeitlichen Ablauf und die Inhalte der Re- Habilitation. 

OP

Die Operation in der HNO Uniklinik Essen dauert ungefähr zwei Stunden. Das Implantat wird eingesetzt und sofort auf seine Funktionstüchtigkeit überprüft. Der Klinikaufenthalt dauert insgesamt ca. 5 Tage. 

Post-OP

Drei Wochen nach der Operation bereiten wir den Patienten und die Angehörigen auf die Erstanpassung vor, erklären die einzelnen Teile des Systems und nehmen eventuell vorhandene Ängste.

Vier Wochen nach der Operation erfolgt die Erstanpassung. Hierbei führen wir ausführliche Tests und Messungen durch, um die bestmögliche individuelle Einstellung zu erhalten.

In den folgenden Wochen und Monaten führen wir eine Reihe von Folgeanpassungen durch, in denen wir die Systemeinstellungen immer weiter optimieren und auf die Fortschritte der ReHabilitation einstellen.

Parallel dazu erfolgt die ambulante Sprach-Hör-Therapie, die sich über zwei bis drei Jahre hinzieht. 

Thomas Zacker bei der Anpassung seiner Sprachprozessoren.

Post-OP bei Kindern

Bei Kindern mit angeborenem Hörfehler verläuft ReHabilitation grundsätzlich verschieden zur ReHabilitation eines Erwachsenen mit Hörverlust. Ein Kind muss das Hören – und Sprechen – ganz neu erlernen. Kontinuierliche Anpassung und Therapie müssen sehr fein aufeinander abgestimmt sein. Deshalb arbeiten hier unsere Pädakustiker, Logopäden und Pädagogen sehr eng zusammen. Die räumliche Nähe erweist sich dabei als sehr vorteilhaft.

Um die Kinder möglichst wenig zu belasten, führen wir die ReHabilitation ambulant durch, sprich: kein langer Klinikaufenthalt, sondern nur regelmäßige Besuche bei uns im CIC Ruhr – in den ersten Wochen häufiger, später wöchentlich.

Post-OP bei Erwachsenen

Die Post-OP-Rehabilitation bei Erwachsenen konzentriert sich, neben der Anpassung, auf Lösungen für den alltäglichen Umgang, z. B. die Handhabung des Sprachprozessors und des Zubehörs, was tun in schwierigen Gesprächssituationen etc. Dazu erfolgt ein differenziertes Hörtraining, abgestimmt auf den Patienten und seine Fortschritte in der Rehabilitation.