Das Ohr: ein sehr empfindliches Organ
Beim intakten Gehör treffen Schallwellen auf das Ohr und versetzen das Trommelfell in Schwingungen. Diese werden über die Gehörknöchelchen in das Innenohr weitergeleitet. Dort bewegen sie die Lymphflüssigkeit in der Hörschnecke (Cochlea), die wiederum die Haarzellen krümmt. Die dabei entstehenden elektrischen Impulse werden über den Hörnerv an das Gehirn weitergegeben und verarbeitet.
Wie bitte? Hörschädigung?
Ein vermindertes Hörvermögen kann verschiedene Ursachen haben. Ganz natürlich ist die altersbedingte Abnutzung, die zur Altersschwerhörigkeit führt. Grund ist die zunehmend schlechtere Versorgung der Blutgefäße im Innenohr und in der Folge ein Absterben der Sinneszellen. Hierdurch ist besonders das Hören höherer Frequenzen beeinträchtigt.
Ähnliche Folgen zeigt auch eine hohe Lärmbelastung, z. B. an der Arbeitsstätte, in Discos oder auch mit dem Walkman. Hier werden die Haarzellen sehr stark gekrümmt. Dabei ist nicht nur die Momentanbelastung gefährlich, sondern auch wiederholte Belastung ohne Erholungsphase. Z. B. erfordern sechs Stunden Discolautstärke eine doppelt so lange Ruhepause. Ist der Schallstress zu hoch, brechen die Haarzellen. Da sich diese nicht erneuern, wird das Gehör irreparabel geschädigt. Die Schäden können sich in der Folgezeit noch verstärken. Deshalb sollte das Hörvermögen beim ersten Anzeichen einer Verschlechterung getestet werden.
Doch dazu muss es gar nicht erst kommen, wenn Sie richtig vorbeugen – mit einem maßgefertigten Gehörschutz und regelmäßigen Hörkontrollen.
Eine weitere Ursache für eine Hörminderung können Krankheiten sein, z. B. eine Mittelohrentzündung, aber auch solche, die nicht direkt mit dem Ohr zu tun haben, z. B. Grippe, Masern, Scharlach oder Erkrankungen der Atmungsorgane.
Auch Stress ist ein nicht seltener Auslöser. Er verursacht Durchblutungsstörungen, was zu Tinnitus und sogar Hörsturz mit einseitigem oder sogar totalen Hörverlust führen kann. In diesen Fällen ist eine sofortige ärztliche Behandlung dringend erforderlich.